Unter der neuen niederländischen Möbelmarke Circuform wurde der REX auf den Markt gebracht, ein von Ineke Hans entworfener Stuhl aus Recycling-Kunststoff mit einem Pfandsystem. Die Kunden erhalten die Zusage, dass sie das Produkt nach einer langen Nutzungsdauer wieder zurückgeben können und dann einen Teil des Kaufpreises wieder erstattet bekommen. Die Marke arbeitet nach dem Grundsatz der Kreislaufwirtschaft, d.h. einem Herstellungs- und Nutzungsmodell, bei dem Abfall schon im Design vermieden und natürliche Ressourcen weitestgehend geschont werden.
Der Stuhl wurde durch Innovationen sowohl am Anfang als auch am Ende des Lebenszyklus so entworfen, dass die Umweltbelastung so gering wie möglich bleibt. Er wird aus Kunststoffrezyklat gefertigt, das aus alten Fischernetzen, Zahnbürsten, Bürostuhlbauteilen und anderen Industrieabfällen stammt. Der Einzelhandelspreis enthält auch ein Pfand in Höhe von €20, das Circuform dem Kunden zurückerstattet, wenn er den Stuhl am Ende der Nutzung zurückgibt. Alte Stühle können dann entweder repariert und erneut genutzt werden oder ins Recycling gehen, um neue Stühle daraus herzustellen. Das Unternehmen hat eine Reihe von Pfandstationen in den ganzen Niederlanden eingerichtet, um den Kunden einen einfachen Weg zur Rückgabe alter Stühle anzubieten.
Der von der niederländischen Designerin Ineke Hans konzipierte Stuhl wurde bereits vor mehr als einem Jahrzehnt entwickelt. Ursprünglich kam er 2010 unter dem Namen Ahrend 380 auf den Markt. BPO hat bereits die damalige Version konstruiert und dabei sichergestellt, dass alle Festigkeits- und Steifigkeitsanforderungen erfüllt sind, während der Stuhl gleichzeitig auch ästhetisch ansprechend ist. Wenngleich auch schon in der ursprünglichen Version Sitzfläche und Beine aus Recycling-Material bestanden, empfand Hans das Design aufgrund der damals bestehenden technischen Einschränkungen noch nicht als vollendet.
BPO hat Circuform zu den Umweltauswirkungen von Materialien, Fertigung, Montage und Demontage und der Optimierung von Transport und Ressourcen beraten. Nach Untersuchung der Beschaffungsquellen und Anbieter von Materialien fiel die Entscheidung schließlich auf einen speziellen Typ Kunststoffrezyklat, PA6, als Werkstoff und die Herstellung im Spritzguss. Dieser häufig als Nylon bezeichnete Thermoplast bietet eine gute Lebensdauer und lässt sich dank seiner vielfachen Verwendung leicht und zuverlässig beschaffen.
Die gesamte Konstruktionsarbeit bis zur Produktionsreife wurde von BPO geleistet, wobei die 2010 noch erforderlichen Kompromisse ausgebügelt werden konnten. Die Sitzfläche und die Beine werden aus einem Stück gefertigt. Durch Austauschteile im Spritzgießwerkzeug lässt der Stuhl sich in Varianten mit und ohne Armlehne herstellen. Die Rückenlehne wird gesondert hergestellt, lässt sich aber einfach in eine Öffnung im hinteren Bereich der Sitzfläche einstecken. „Auf andere Weise hätte man nicht die für die Rückenlehne erwünschte Biegsamkeit erreichen können, während Sitzfläche und Beine die erforderliche Stabilität aufweisen“, führt Hans aus. Der Stuhl wurde ebenfalls für eine bessere Stapelbarkeit optimiert, die ihn geeigneter für die Verwendung in Unternehmen macht.
„Wir wollten einen Stuhl entwickeln, der für alle funktioniert“, so Hans. „Jetzt ist er endlich so geworden, wie er gedacht war.“
Für weitere Informationen besuchen Sie:
Haben sie eine Frage?